Egal ob erster Schwimmbadbesuch oder Urlaub am Pool – Die Sicherheit Deines Kindes hat für Dich oberste Priorität und Du bist auf der Suche nach einer geeigneten Schwimmhilfe? In unserem Artikel erfährst Du, welche unterschiedlichen Arten es gibt, erfährst mehr über Vor- und Nachteile auf und erhältst Tipps zum Einsatz von Schwimmhilfen.
Welche Schwimmhilfen gibt es?
Für fast jedes Körperteil Deines Kindes gibt es eine Schwimmhilfe – fangen wir oben an: Halsringe sitzen – wie es der Name schon erahnen lässt – direkt am Hals des Kindes und halten das Kind so über Wasser. Für die Arme gibt es die wohl bekannten Schwimmflügel und Schwimmringe. In den Schwimmflügeln sorgt der Auftrieb meist mehrerer Luftkammern dafür, dass Dein Kind über Wasser bleibt. Bei Schwimmringen ist es der Styropor bzw. Schaumstoff. Schwimmweste, –gurte und –kissen werden an Rücken oder Brust befestigt. Auch hier sorgen Luftkammern oder Schaumstoff für den notwendigen Auftrieb. Nicht zu verwechseln mit einer Schwimmweste sind die sog. Rettungswesten.
Rettungswesten sind eigentlich keine Schwimmhilfen, sondern v. a. für den Einsatz auf hoher See gemacht, um Menschen im Notfall auch tagelang über Wasser zu halten. Sie verfügen über eine Eigenschaft, über die eine Schwimmweste und andere Schwimmhilfen nicht verfügen. Sie sind “ohnmachtssicher”. Was das bedeutet? Stell Dir vor, Du stürzt ohnmächtig ins Wasser – eine Rettungsweste hat eine so hohe Auftriebskraft, dass sie Dich automatisch in Rückenlage dreht. Dein Kopf bleibt über Wasser. Allerdings schränken sie gerade im Vergleich zu einer Schwimmweste die Bewegungsfreiheit beim Schwimmen stark ein – sind also für Toben im Schwimmbad oder Pool nicht wirklich geeignet.
Schwimmbretter und Schwimmnudeln sind nicht für bestimmte Körperteile gemacht. Sie können auf vielfältige Arten eingesetzt werden. Grundsätzlich gilt für diese beiden Hilfen: Nutze sie nur dann, wenn Du Deinem Kind das Schwimmen oder bestimmte Bewegungen im Wasser beibringen möchtest. Da Du sie nicht am Körper befestigt kannst, sind sie nicht geeignet, um kontinuierlich und in unterschiedlichen Situationen (bspw. wenn es ins Wasser springt) Auftrieb zu geben.
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Vorteile von einer Schwimmhilfe
Der Vorteil der o. g. Schwimmhilfen ist, dass ihr Auftrieb Dein Kind über Wasser hält und ihm eine gewisse Stabilität gibt.
Nachteile einer Schwimmhilfe
1. Falsches Sicherheitsgefühl: Der größte Nachteil von Schwimmhilfen ist der, dass sowohl Eltern als auch Kindern ein falsches Sicherheitsgefühl vermittelt wird. Viele Eltern sind der Meinung, dass Schwimmwesten vor Ertrinken schützen. Sie sind jedoch lediglich eine Schwimmhilfe – helfen also beim Schwimmen.
“Schwimmflügel sind keine Lebensversicherung gegen das Ertrinken bei kleinen Kindern. Damit am Wasser wirklich nichts passiert, müssen Erwachsene für eine lückenlose Aufsicht in unmittelbarer Griffnähe des Kindes sorgen”, so Martina Abel, Geschäftsführerin der BAG Mehr Sicherheit für Kinder in Bonn.
3. Unnatürliche Wasserlage: Gerade solche Schwimmhilfen, die an den Armen oder am Hals angebracht werden, bringen das Kind im Wasser in eine vertikale Lage und nicht in die horizontale Lage, die sowohl beim Schwimmen als auch für viele andere Situationen im Wasser die geeignete ist. Gewöhnt sich Dein Kind erst einmal an das Gefühl und die Lage, wird es später schwieriger, es in die horizontale Lage zu bringen.
6. Schadstoffbelastung von Schwimmhilfen: In einer aktuellen Studie wurde nachgewiesen, dass die Mehrzahl von 20 im deutschen online Handel gekauften Schwimmhilfen mit Schadstoffen belastet waren. Teilweise waren die Lösungsmittelgehalte deutlich erhöht.
7. Keine Abzeichen mit Schwimmhilfen: Die deutschen Schwimmabzeichen (Seepferdchen & Co.) können nur ohne SchwimmhilfeIn und auch ohne Schwimmbrille abgelegt werden.
Trotz Schwimmhilfe
Und – wie denkst Du jetzt über den Einsatz von Schwimmhilfen? Bei wenigen Themen gehen die Meinungen weiter auseinander: Es gibt Experten, die den Einsatz von Schwimmhilfen absolut befürworten. Meine Meinung: Jedes Kind ist anders, jedes Gewässer ist anders und Du als Vater oder Mutter bist vielleicht schon super erfahren oder warst bislang nur wenig mit deinem Kind am Wasser. Es gilt also: Die jeweilige Konstellation ist entscheidend! Daher gebe ich Dir hier noch einige Tipps zum Einsatz von Schwimmhilfen.
Ganz wichtig: Schwimmhilfen schützen nicht vor Ertrinken! Egal, ob Du Dich für oder gegen eine Schwimmhilfe entscheidest, es gilt immer:
-Wenn Dein Kind noch nicht schwimmen kann – bleibe stets in seiner unmittelbaren Nähe.
– Auch wenn es schon schwimmen kann – beobachte es permanent.
Tipps zum Einsatz einer Schwimmhilfe
2. Anprobieren: Vor dem Kauf solltest Du überprüfen, ob alles richtig sitzt und nicht rutscht. Ganz wichtig ist das bei Schwimmflügeln, da diese leicht abrutschen können. Bei Schwimmgurten kann man häufig den Gurt noch nachjustieren. Achtet bei Schwimmgurten auf einen besonders sicheren Verschluss, der sich nicht einfach lösen kann.
3. Farbwahl: Je auffälliger die Farbe der Schwimmhilfe, desto leichter fällt es Euch Euer Kind zu finden, falls es doch einmal ausbüchst.
Was können Luftmatratzen, Einhörner und Schwimminsel
Schwimmhilfe: So haben wir uns entschieden:
Quellen:
- Wiedmer C., Buettner A. Quantification of organic solvents in aquatic toys and swimming learning devices and evaluation of their influence on the smell properties of the corresponding products. Analytical and Bioanalytical Chemistry. 2018.
- Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V. Schwimmflügel für Kinder sind gefährlich. 2010.
- DLRG. Sicherheitstipp.
- Freedman F. et al. The Hidden Risks of Floating Neck Rings for Babies. 2017.
- Hier bekommst du. noch mehr Tipps für mehr Sicherheit am Pool
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